Station 11: Pluto
Astronomisches Symbol: ♇
Mittlere Entfernung: 5.906,4 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 267,5 m (Stein 224)
Umlaufzeit: 247,94 Jahre
Durchmesser: 2.374 km
Eigenrotation: 6,39 Tage (rückläufig)
Masse: 0.002 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 31 K = -242 °C
Monde: mind. 5
Ringe: 0
Entdeckung: 18. Februar 1930 durch Clyde Tombaugh
Da die Bahnstörungen von Uranus zur Entdeckung des Planeten Neptun geführt hatten, versuchte man nun auch, durch eine genaue Analyse der Bahndaten Neptuns Hinweise auf weitere Planeten zu bekommen. Da sich die Masse Neptuns vor dem Zeitalter der Raumfahrt aber nur ungenau aus der Bahnbewegung seiner Monde bestimmen ließ, schloss man zwar auf Bahnstörungen von Neptun und Uranus, konnte aber keine genauen Vorhersagen treffen. Dennoch finanzierte Percival Lowell ab 1906 eine Suchkampagne, die auch nach seinem Tod 1916 weitergeführt wurde. Clyde Tombaugh war erst 24 und nur Forschungsassistent am Lowell Observatory in Flagstaff, Arizona, als er Anfang 1930 tatsächlich einen weiteren Planeten entdeckte, für den er den Namen Pluto vorschlug – wohl nicht ganz zufällig auch die Initialen des großen Förderers Percival Lowell enthaltend.
Die Masse von Pluto, benannt nach dem Gott der Unterwelt, wurde zunächst mit etwa Erdmasse angenommen und damit völlig überschätzt. Als 1989 nach dem Vorbeiflug von Voyager 2 die Neptunmasse präziser bestimmt werden konnte, stellte sich heraus, dass es gar keines weiteren Planeten bedurfte, um die Bahnen von Uranus und Neptun zu erklären. Die aktuelle Masse von Pluto wäre aber auch viel zu gering gewesen, um Auswirkungen zu haben.
Pluto ist ein eher typisches Objekt des Kuiper-Gürtels und der dort befindlichen sog. Transneptunischen Objekte. Dies zeigen auch die Auswertungen der Raumsonde New Horizons, die am 14. Juli 2015 das Plutosystem erreichte. Durch den Fortschritt in der Satellitentechnik ist Pluto damit besser erforscht als Uranus und Neptun. Der Kuiper-Gürtel ist in gewisser Weise mit dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter vergleichbar, wenngleich die Objekte aber eher aus Eis als aus Gestein bestehen. Es halten sich dort viele kleine Körper auf, sodass es Pluto trotz seiner geringen Größe (kleiner als der Erdmond) und Masse gelang, mindestens 5 Monde an sich zu binden. Charon ist sogar so groß, dass man besser von einem Doppelplaneten-System sprechen sollte, zumal der Masseschwerpunkt außerhalb Plutos liegt. Noch genauer müsste man eigentlich von einem Doppelzwergplaneten-System sprechen, denn 2006 entschloss sich die IAU aufgrund der Vielzahl plutoähnlicher Objekte im Kuiper-Gürtel zu einer Definition des Begriffs „Planet”. So wurde Pluto sowie Ceres und einige andere Himmelskörper jenseits des Neptuns zum Zwergplaneten. Tombaugh hat diese „Degradierung” nicht mehr erleben müssen, denn er starb 1997.
Mit 122,5° ist die Drehachse von Pluto noch stärker geneigt als die von Uranus. Auch er rollt daher eher auf seiner Umlaufbahn. Vom Aufbau her ähnelt Pluto wahrscheinlich dem Neptunmond Triton. Er verfügt über eine sehr dünne Atmosphäre aus Stickstoff.