Station 10: Neptun
Astronomisches Symbol: ♆
Mittlere Entfernung: 4.498,25 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 203,7 m (Stein 171)
Umlaufzeit: 164,79 Jahre
Durchmesser: 49.528,00 km
Eigenrotation: 0.67 Tage (rechtläufig)
Masse: 17,05 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 73 K = -200 °C
Monde: mind. 14
Ringe: ja
Entdeckung: 23. September 1846 durch Johann Gottfried Galle basierend auf Berechnungen von Urbain Le Verrier
Seit es Gauß zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelungen war, durch mathematische Berechnungen die Bahn des Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel zu bestimmen, wuchs das Interesse an einer möglichst genauen Bahnbestimmung der Planeten und deren mathematischer Beschreibung. Die Bahn des Uranus ist nahezu kreisförmig und liegt auch nahe der Ekliptik, sodass Abweichungen von der eigentlich sehr regelmäßigen Bahn schnell bemerkt wurden. Sie führten dazu, dass man einen weiteren Planeten außerhalb der Uranusbahn vermutete. Aus den Störungen berechnete Urban Le Verrier eine mögliche Umlaufbahn. Der Astronom Johann Gottfried Galle konnte 1846 dann tatsächlich am vorhergesagten Ort einen Himmelskörper beobachten.
Auch Neptun wurde nur 1989 von Voyager 2 besucht. Wie bei Uranus entsteht die blaue Färbung durch die Absorptionsbanden von Methan in der Atmosphäre, in der aber in den oberen Schichten deutliche Wolkenbänder und Wirbelstürme zu erkennen sind. Die Geschwindigkeiten der Jet-Streams betragen bis zu 2.000 km/h, knapp unterhalb der dortigen Schallgeschwindigkeit. Wie Uranus soll Neptun über einen kleinen Kern aus Gestein und Metallen verfügen, über dem ein Mantel aus Wasser-, Methan- und Ammoniakeis liegt. „Eis” heißt in diesem Fall so viel wie eine heiße, elektrisch leitfähige und unter extremem Druck stehende Flüssigkeit.
Neptun ist viel zu groß, um an seiner derzeitigen Position im Urnebel des Sonnensystems entstanden sein zu können. Es wird daher angenommen, dass er sich weiter innen bildete und dann durch die Gravitationseinwirkung von Jupiter und Saturn an seine jetzige Position wanderte, wobei er dort befindliche Körper wiederum nach weiter draußen verschob und sich dabei höchstwahrscheinlich den Mond Triton einfing, der recht groß ist und auf exzentrischer und rückläufiger Bahn um den Neptun kreist.
Die Benennung nach dem Gott des Meeres Poseidon bzw. Neptun passt gut zu dem blauen Eisriesen. Wie Jupiter war Neptun ein Sohn von Kronos/Saturn. Die Monde tragen die Namen der Kinder des Meeresgottes.