Station 1: Sonne
Astronomisches Symbol: ☉
Wegstrecke im Planetenweg: 0 m (Stein 1)
Durchmesser: 1.392.700 km
Eigenrotation: 25,05 Tage am Äquator, 34,4 Tage an den Polen
Masse: 1,99 * 1030 kg = 332.946 Erdmassen
Effektive Oberflächentemperatur: 5772 K = 5499 °C
Die Sonne ist ein relativ normaler Hauptreihenstern des Spektraltyps G2V, der seit mehr als 4,5 Milliarden Jahren seine Bahn um das 27.000 Lichtjahre entfernte Zentrum der Galaxis dreht und dafür etwas weniger als 250 Millionen Jahre benötigt. Das Besondere an ihr ist jedoch, dass sie von einem kleinen Planeten umkreist wird, auf dem intelligentes Leben entstanden ist – unsere Erde. Die Sonne besteht zum größten Teil aus Wasserstoff (ca. 75% Massenanteil) und Helium (ca. 24% Massenanteil). Alle anderen, schwereren Elemente sind im Gegensatz zur Erde nur in Spuren vorhanden. Die Energie, die die Sonne auch zur Abstrahlung ihres Lichts benötigt, wird im Sonneninneren bei mehr als 15 Millionen Kelvin durch die Fusion von Wasserstoff zu Helium produziert, pro Sekunde werden knapp 570 Millionen Tonnen Wasserstoff umgesetzt. Der Wasserstoffvorrat der Sonne reicht für weitere ca. 5 Milliarden Jahre. Die erzeugte Energie wird zunächst durch Strahlung nach außen transportiert. Oberhalb von etwa 0,7 Sonnenradien übernimmt dann die Konvektion, also die Materiebewegung, den Weitertransport bis zur Photosphäre, dem Bereich der Sonnenatmosphäre, aus dem das Licht abgestrahlt wird. Da die Photosphäre mit 400 Kilometern im Vergleich zum Gesamtradius sehr dünn ist, erscheint die Sonne mit einem scharfen Rand. Eine wesentliche Rolle für Struktur, Aussehen und Entwicklung spielen bei der Sonne auch gewaltige Magnetfelder, die durch die differentielle, also unterschiedlich schnelle Rotation der Sonnenmaterie wie bei einem Dynamo immer wieder neu erzeugt werden. Sichtbarstes Zeichen sind die dunklen, weil kühleren Sonnenflecken, deren Häufigkeit in einem 11-jährigen Zyklus zu- und abnimmt.
Der scheinbare tägliche und jährliche Weg der Sonne vor dem Himmelshintergrund wurde seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte beobachtet und zu erklären versucht. In vielen Kulturen entstanden so Mythen von Sonnengöttern, die tagsüber mit Gefährten über das Firmament zogen, um dann die Nacht in der Unterwelt oder dem Reich des Todes zu verbringen, bis der Sonnenaufgang des neuen Tages das Leben wieder zurückbrachte. So fuhr der griechische Sonnengott Helios in einem Gespann feuriger Rosse durch die Sternbilder des Tierkreises. Besondere Aufmerksamkeit erregten folglich Ereignisse, die diesen regelmäßigen Ablauf unterbrachen, wie Sonnenfinsternisse. Wer sie vorhersagen konnte, was nach jahrhundertelanger Beobachtung ab dem Altertum möglich war, genoss Rang, Ansehen und Macht. Die physikalischen Hintergründe blieben natürlich unverstanden, bis sich in der Neuzeit das heliozentrische Weltbild durchgesetzt hatte.