Station 4: Erde
Astronomisches Symbol: ♁
Mittlere Entfernung: 149,60 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 6,8 m (Stein 7)
Umlaufzeit: 1,00 Jahre
Durchmesser: 12.756,30 km
Eigenrotation: 1,00 Tage (rechtläufig)
Masse: 1,00 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 288 K = 15 °C
Monde: 1
Ringe: 0
Der blaue Planet Erde mit seinen braungrünen Kontinenten und weißen Wolken und Polarregionen liegt als einziger der Körper des Sonnensystems in der sog. habitablen Zone, in der von den physikalischen Bedingungen her flüssiges Wasser auf der Planetenoberfläche existieren kann. Mehr als 70 Prozent der Oberfläche sind mit Wasser einer durchschnittlichen Tiefe von 4 Kilometern bedeckt. Das ist viel, allerdings weniger Wasser als es vermutlich unter der Eisdecke des Jupitermondes Europa gibt. Das Wasser kam wahrscheinlich in der Frühzeit des Sonnensystems durch den Einschlag von Kometen und Asteroiden auf die Erde, möglicherweise zusammen mit den ersten komplexen Kohlenwasserstoffen, den Bausteinen des Lebens. Höher entwickeltes Leben hat sich im Sonnensystem aber nur auf der Erde entwickelt – soweit wir es derzeit wissen.
Vom Aufbau her gliedert sich die Erde in einen eisenreichen Kern, einen Mantel und eine Kruste, wobei die beiden Letzteren vorzugsweise aus silizium- aluminium- und kalziumreichen Gesteinen bestehen. Die Rotation des eisenreichen Kerns erzeugt das Magnetfeld der Erde, das zusammen mit der Atmosphäre das Leben vor den schädlichen Auswirkungen des Sonnenwindes und der kosmischen Strahlung schützt. Das Leben auf der Erde entwickelte sich vor 3,5 Milliarden Jahren, als die Erdkruste sich genügend abgekühlt hatte. Mehrzellige Organismen gibt es seit etwa 1 Milliarde Jahre, einfachste Tiere seit 600 Millionen Jahren und Pflanzen an der Landoberfläche seit etwa 475 Millionen Jahren.
Bemerkenswert an der Erde ist auch ihr großer Satellit, der Mond (auch Luna genannt). Er ist immerhin mehr als ein Viertel des Erddurchmessers groß und bringt ein einundachtzigstel der Erdmasse auf die Waage. Nach den derzeit bevorzugten Theorien entstand der Mond vor ca. 4,40 bis 4,45 Milliarden Jahren, also etwa 50 Millionen Jahre nach Entstehung des Sonnensystems, als ein etwa marsgroßer Protoplanet, den man Theia taufte, in flachem Winkel und mit nicht allzu hoher Geschwindigkeit mit der jungen Erde zusammenstieß. Dabei wurde Material aus Erdmantel und Erdkruste hochgeschleudert und formte in der Erdumlaufbahn schließlich den Mond. Durch die gegenseitige Gezeitenwirkung befindet er sich inzwischen in einer gebundenen Rotation. Seine Umlaufzeit um die Erde und die Eigenrotation sind synchronisiert und er zeigt der Erde stets dieselbe Seite.
In der griechischen Mythologie gilt die Göttin Gaia als Personifizierung der Erde. Daneben gibt es Demeter als Göttin der Fruchtbarkeit. Bei den Römern entspricht dies der Göttin Ceres. Ausnahmsweise hat im Deutschen und Englischen der Planetenname einmal keinen lateinischen Ursprung, sondern geht wohl auf die nordische Göttin Erda, ebenfalls eine Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin, zurück. Das lateinische Terra bezeichnet Land oder Erde, ist aber kein Göttername. Das französische monde (und das deutsche Mond) geht auf das lateinische mundus zurück, das sichtbare Welt, aber auch Himmelskörper bedeutet.