Station 6: Nürnberg (Asteroid)
Astronomisches Symbol: keines
Mittlere Entfernung: 335.06 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 15.2 m (Stein 14)
Umlaufzeit: 3,36 Jahre
Durchmesser: 16,6 km
Eigenrotation: unbekannt
Masse: unbekannt
Mittlere Oberflächentemperatur: unbekannt
Monde: 0
Ringe: 0
Entdeckung: 30. Oktober 1967 durch Luboš Kohoutek, Hamburger Sternwarte
Über den Asteroiden „(3825) Nürnberg” ist nur recht wenig bekannt. Es ist ein Asteroid des inneren Asteroiden-Hauptgürtels, dessen Durchmesser aufgrund der Entfernung, der scheinbaren Helligkeit und der angenommenen Albedo (Rückstrahlvermögen von diffus reflektierenden Körpern) auf 16,6 Kilometer geschätzt wird, wobei auch eine unregelmäßige Gestalt möglich ist. Er entstand vermutlich vor etwa 500 Millionen Jahren bei einer Kollision von zwei größeren Planetoiden.
Nachdem der Asteroid schon 1915, 1935 und 1952 beobachtet wurde, die Daten aber für eine Bahnberechnung und damit eine Wiederentdeckung nicht ausreichten, erfolgte die offizielle Entdeckung 1967, als Luboš Kohoutek an der Hamburger Sternwarte in Bergedorf das Objekt ab dem 30. Oktober für zwei Wochen lang nachverfolgte. Somit konnte die Bahn berechnet und nachfolgende Beobachtungen eindeutig diesem Objekt zugeordnet werden. 1988 erhielt der Asteroid die Katalognummer 3825. Kohoutek hätte nun das Recht der Namensgebung zugestanden, worauf er aber verzichtete. So wurde der Asteroid auf Vorschlag der Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft im Jahr 2004 anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme des neuen Hauptfernrohres der Regiomontanus-Sternwarte auf den Namen „Nürnberg” getauft. Er dient im Planetenweg als Beispiel für die Körper des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter.
In dieser Zone befinden sich Abermillionen von kleinen Körpern und auch einige größere, darunter auch mit Ceres ein Zwergplanet. Lange Zeit hielt man die Brocken für die Überreste eines Planeten, der durch natürliche Gründe oder aber durch die Unvernunft seiner hypothetischen Bewohner zerstört worden war. Heute ist man davon überzeugt, dass es sich bei den Körpern des Gürtels vielmehr um übrig gebliebene Bausteine aus der Entstehungszeit des Sonnensystems handelt. Ihre Gesamtmasse beträgt auch nur etwa 4 Prozent der Masse des Erdmondes – viel zu wenig für einen Planeten. Da durch die Gravitationswirkung von Jupiter die Bahnen der Asteroiden immer wieder gestört werden können, werden manche ins innere Sonnensystem abgelenkt. Die NASA und die ESA haben daher Beobachtungsprogramme etabliert, die die Bahnen derjenigen Asteroiden überwachen, die in Erdnähe gelangen können.