Station 7: Jupiter
Astronomisches Symbol: ♃
Mittlere Entfernung: 778,41 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 35,2 m (Stein 30)
Umlaufzeit: 11,86 Jahre
Durchmesser: 142.985,36 km
Eigenrotation: 0.41 Tage (rechtläufig)
Masse: 317,84 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 165 K = -108 °C
Monde: mind. 79
Ringe: ja
Jupiter ist der Größte der Planeten und damit zu Recht nach dem Göttervater Jupiter (in der griechischen Version Zeus) benannt. Er wird als Gasriese bezeichnet, obwohl der Druck und die Dichte in seinem Inneren so groß sind, dass sich alle Gase verflüssigen oder sogar verfestigen. Seine durchschnittliche Dichte liegt mit 1,33 g/cm³ sogar über der von Wasser. Höchstwahrscheinlich besitzt Jupiter auch einen festen Kern aus schweren Elementen. Visuell am beeindruckendsten an Jupiter ist aber seine vielfarbige Atmosphäre, die durch vielfältige Wetterereignisse in Bänder, Zonen und Flecken gegliedert wird. Seit Jahrhunderten bekannt ist der Große Rote Fleck, ein riesiger Wirbelsturm, in den die Erde etwa dreimal hineinpassen würde. Für die Farben sind molekularer Ammoniak, Ammonium-, Phosphor- und Schwefelverbindungen verantwortlich, aber auch komplexere Kohlenwasserstoffe wurden schon nachgewiesen. Die heftigen Gewitter, die in den Stürmen toben, passen auch sehr gut zum blitzeschleudernden Göttervater Jupiter/Zeus, der auf seinem Thron im Himmel sitzend das Verhalten der Menschen beobachtet und strafend dazwischenfährt, wenn ihm etwas missfällt.
Die vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto waren die ersten, die neben dem Erdmond jemals beobachtet wurden. Dies gelang erstmals Galilei (und in etwa zeitgleich dem fränkischen Astronomen Simon Marius) im Januar 1610 mithilfe des kurz vorher erfundenen Teleskops. Galilei erkannte an der Bewegung der Lichtpunkte um Jupiter herum, dass sich diese um den Planeten bewegen müssen und es sich nicht um eine Bewegung um die Erde handelt – ein Widerspruch zum geozentrischen Weltbild und Ursache einiger Auseinandersetzungen, die Galilei später mit der katholischen Kirche haben würde. Alle vier sog. Galileischen Monde haben ihre Besonderheiten: Io ist der vulkanischste Körper im Sonnensystem und ihre intensive gelb-orange-grüne Oberflächenfärbung resultiert aus schwefelhaltigen Magmaauswürfen. Europa verbirgt unter ihrem kilometerdicken Eispanzer wahrscheinlich einen Ozean aus flüssigem Wasser mit der Möglichkeit, dass dort primitive Lebensformen entstanden sein können. Ganymed ist der größte Mond des Sonnensystems und besitzt aufgrund seines Eisenkerns als einziger Mond eine eigene Magnetosphäre. Kallisto, nur unwesentlich kleiner als Merkur, besteht zum Großteil aus Eis und zeigt eine stark von Kratern zerklüftete Oberflächenstruktur.
Dass neben Saturn auch Jupiter ein Ringsystem besitzt, hat man erst 1979 durch den Vorbeiflug der Raumsonde Voyager 1 herausgefunden. Neben den Ringen wird Jupiter von einer Vielzahl meist kleiner Monde umkreist, die auch als Hauptquelle des Ringmaterials gelten. Die Ringe bilden sich stetig neu, denn durch Wechselwirkung mit dem Jupitermagnetfeld und dem Strahlungsdruck verlieren sie kontinuierlich Material, das nachgefüllt werden muss. Die Benennung der Jupitermonde folgt in der Regel den Namen seiner vielen Liebschaften, die Quelle unzähliger Sagen und Mythen geworden sind.