Station 8: Saturn

Saturn"
 
Astronomisches Symbol: ♄
Mittlere Entfernung: 1.426,72 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 64,6 m (Stein 55)
Umlaufzeit: 29,45 Jahre
Durchmesser: 120.534,28 km
Eigenrotation: 0.44 Tage (rechtläufig)
Masse: 95,17 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 135 K = -138 °C
Monde: mind. 82
Ringe: ja

Das hervorstechende Merkmal des Saturns ist sein spektakuläres Ringsystem, das ihm den Spitznamen „Herr der Ringe” eingetragen hat. Die Ringe sind zwar über 70.000 Kilometer breit, aber nur wenige Dutzend Meter dick. Da die Ringebene gegen die Erdbahnebene im Laufe eines Saturnjahres schwankt, variiert die Sichtbarkeit der Ringe im Verlauf von 30 Jahren. 2025 wird man von der Erde aus direkt auf die Ringkante blicken und die Ringe nicht sehen. Dieses Verschwinden der Ringe hatte Galilei 1612 sehr verstört, nachdem er sie bei seinen ersten Saturnbeobachtungen mit einem Teleskop 1610 entdeckt hatte. Die Natur des Phänomens konnte man damals noch nicht enträtseln. Galilei beschrieb Saturn als Planet mit Henkeln oder Ohren. Erst Huygens gab 1655 die richtige Erklärung, wobei Cassini als Erster vermutete, dass es sich bei den Ringen nicht um starre Gebilde handeln konnte, sondern um Abermillionen von kleinen Eis- und Staubbrocken im Bereich von Zentimetern bis Metern Größe. Die Ringe zeigen eine große strukturelle Komplexität, von Lücken bis hin zu Speichenstrukturen. Erst seit Maxwell 1859 war klar, dass es sich bei den Ringen nicht um starre Strukturen handeln konnte, sondern dass sie aus vielen kleinen Teilchen bestehen, die zum Teil durch Monde in den Ringlücken immer wieder in Form gebracht werden.

Für einen so großen Planeten rotiert Saturn, ebenso wie Jupiter, sehr schnell. Ein Saturntag ist etwa zehneinhalb Stunden lang. Wegen der schnellen Rotation und der überwiegend gasförmigen Zusammensetzung (die Atmosphäre besteht fast ausschließlich aus Wasserstoff) ist Saturn stark abgeplattet. Wie auch bei Jupiter vermutet man in seinem Inneren einen festen Eisen-Nickel-Kern, der auch für das planetare Magnetfeld verantwortlich ist.

Bemerkenswert neben den Ringen ist auch der Mond Titan. Würde er nicht um den Saturn kreisen, ginge er durchaus als Planet durch. Er ist größer als Merkur, allerdings sehr viel leichter, besitzt aber als einziger Mond eine nennenswerte Atmosphäre, die sogar dichter ist als die der Erde und zu über 98 Prozent aus Stickstoff besteht. Sie durchziehen Dunstschleier aus Kohlenwasserstoffen und Wolken aus Methan und Ethan. Aus ihnen fällt gelegentlich Regen, sodass es auf der Oberfläche Flusstäler und sogar Seen bzw. Meere aus Methan gibt, trotz einer Temperatur von – 180° C. Wie der Erdmond zeigt er seinem Mutterplaneten immer dieselbe Seite, da er den Saturn in gebundener Rotation umkreist.

In der griechischen Mythologie war Kronos, der bei den Römern zu Saturn wurde, einer der Titanen, Sohn der Erdgöttin Gaia und des Uranos, und der Vater von Zeus/Jupiter. Um seine Herrschaft zu sichern, verschlang er alle seine Kinder, die er mit der Titanin Rhea hatte, nur der letztgeborene, Zeus, konnte von der Mutter versteckt werden. Dieser kann seine Geschwister retten und den Vater in die Unterwelt Tartaros befördern. Kronos, auch Chronos, ist somit mit dem Tod und dem Verstreichen der Zeit verknüpft.