Station 9: Uranus
Astronomisches Symbol: ♅
Mittlere Entfernung: 2.870,97 Mio km
Wegstrecke im Planetenweg: 130,0 m (Stein 109)
Umlaufzeit: 81.02 Jahre
Durchmesser: 51.118,00 km
Eigenrotation: 0.72 Tage (rückläufig)
Masse: 14,54 Erdmassen
Mittlere Oberflächentemperatur: 76 K = -197 °C
Monde: mind. 27
Ringe: ja
Entdeckung: 13. März 1781 durch Wilhelm Herschel
Die Planeten bis zum Saturn sind mit bloßem Auge sichtbar und waren daher schon seit Anbeginn der Himmelsbeobachtung den Menschen bekannt. Zwar kann auch Uranus bei sehr guten Bedingungen noch mit dem bloßen Auge gesehen werden, die Bewegung gegen den Himmelshintergrund ist aber so gering, dass man ihn eher für einen Stern halten würde. So gab es auch schon Beobachtungen des Planeten, bevor Wilhelm (oder William) Herschel im März 1781 seine Entdeckung bekannt gab. Er hielt das Objekt allerdings zunächst noch für einen Kometen.
Über Uranus ist wenig bekannt, da bisher nur die Sonde Voyager 2 1986 an dem Planeten vorbeigeflogen ist. Auch das nicht sehr ausgeprägte Ringsystem wurde 1977 eher zufällig während einer Sternbedeckung gefunden. Im Gegensatz zu Jupiter und Saturn ist die Atmosphäre aber nahezu einförmig blaugrün gefärbt (durch einen etwa zweiprozentigen Methananteil) und weist keine deutlich sichtbaren Bänder oder Wirbel auf. Die Atmosphäre ist dennoch sehr aktiv und es werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 900 km/h angenommen. Auch die innere Zusammensetzung unterscheidet sich, sodass man Uranus und Neptun neuerdings eher als Eisriesen denn als Gasriesen bezeichnet.
Außergewöhnlich ist die Achsneigung des Planeten, die bei 97,8° liegt. Damit „rollt” der Planet während seiner Sonnenwenden auf der Bahn entlang und „schiebt” sich während der Tagundnachtgleichen vorwärts. Das führt auch zu extremen Jahreszeiten und Tageslängen. Die Ursache der extremen Planetenachse ist nicht bekannt, könnte aber ebenfalls in einer Begegnung mit einem großen Protoplaneten in der Anfangsphase des Sonnensystems begründet sein.
Uranus ist der einzige Planet, der nicht nach einem römischen Gott benannt ist, auch wenn die griechische Namensform Ouranos für den Himmelsgott in latinisierter Form verwendet wird. Uranos war zusammen mit der Erdgöttin Gaia der Schöpfer von Himmel und Erde und der Vater von Kronos/Saturn. Dieses Verwandtschaftsverhältnis war letztendlich ausschlaggebend für die Namensgebung, da nun Sohn (Jupiter), Vater (Saturn) und Großvater (Uranus) am Himmel verewigt wurden. Bei der Benennung der Monde entschied sich Herschel für Figuren aus den Werken von William Shakespeare.